"Aus meiner tiefen Seele zieht mit Nasenflügelbeben,
ein ungeheurer Appetit nach Frühstück und nach Leben"
Joachim Ringelnatz
Hier einige Eindrücke was wir als lebenswert empfinden ...
Interview:
Sabine: Uwe, Du bist ein Bootskapitän auf zwei Prothesenfüßen! Wie kamst Du auf die Idee, Dir ein Boot zu kaufen?
Uwe: Ich hatte früher schon ein Boot und wollte nun schauen, ob ich dieses Hobby auch mit Handicap ausführen kann.
Sabine: Welche Erfahrungen hast Du dabei gemacht?
Uwe: Es klappt besser, als ich erwartet hätte. Nur bei dem Gleichgewicht ist es herausfordernder als vorher.
Wenn man am Steg anlegt ist bei einer beidseitigen Amputation ein Geländer von Vorteil, für mich aber kein Muss.
Wenn ich das Boot ins Wasser lasse, benötige ich einen festen ebenerdigen Untergrund. Beim Aufpumpen des Schlauchboots ist ein Stuhl für ein Päuschen ganz praktisch. Natürlich muss man aufpassen, dass man keine nassen Fuße bekommt - wegen der Prothesen!
Mit Einfallsreichtum und Geduld ist für mich Motorbootfahren, wie auch Segeln, wieder möglich.
Sabine: Danke für diesen Einblick in Dein zurückerobertes Hobby.
Dann wünschen wir Dir allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
"Sie haben gewonnen ..."
Bernd, ein Mitglied unseres Vereins durfte eine Woche Wohnmobilurlaub genießen.
Den Bericht hierzu findet ihr hier:
Ein interessanter Bericht für alle die mal im Spreewald Paddeln wollen. Denn das geht auch mit Handicap :-)
Wenn ein Einbeiner Österreich erobert, kann es schon mal matschig werden ...
Irgendwo auf dem Schrofenpass zwischen Obersdorf und Wart. Hoch hinauf soll es gehen!
Mit Beinamputation kann man, je nach Amputationshöhe, mit oder ohne Prothese reiten.
Reiten als Hobby oder Therapie (Hippotherapie, therapeutisches Reiten) macht Spaß und motiviert.
Ohne Prothese reiten geht mit Voltigiergurt, geführt oder an der Longe.
Für Oberschenkelamputierte auch mit Prothese und mit Sattel auf dem Reitplatz oder im Gelände.
An heißen Sommertagen macht es dem Reiter genauso viel Spaß wie dem Pferd, zum Fesseln kühlen durch einen Bach zu Reiten.
Reiten ist wundervoll, es hebt unheimlich das Selbstwertgefühl und die Stimmung. Nach dem Motto "auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück der Erde". Danach ist man einfach "gut drauf"!
"Zu einer Zeit, nämlich Mitte Januar, zu der in der Tourismus-branche normalerweise Ägypten nicht zu den begehrtesten Reisezielen zählt, konnte ich mir endlich meinen lange gehegten Wunsch erfüllen: Meine erste Reise nach Ägypten.
An Lena und die andren Süßen -
„Oma Einbein“ lässt schön grüßen!
Sie hat ja jetzt ihr zweites Bein
und nicht nur einen Stumpf so klein.
Mit der Prothese kann sie laufen-
Ihr werdet´s seh´n an Maries Taufe -,
mit Krücken zwar, doch immerhin,
sitzt nicht mehr nur im Rollstuhl drin.
Zwar langsam noch mit viel Bedacht,
dass sie bloß keinen Fehler macht,
denn fallen darf die Oma nicht,
es wäre schlimm, wenn da was bricht...
Das Bein, das kann zwar richtig geh´n,
doch ist es komisch anzuseh´n:
Ist oben dick und unten dünn
und steckt im Schuh mit Socken drin;
es ist aus hartem Stoff und Stahl,
es hat kein Fleisch und ist ganz kahl.
Am Abend, wenn die Oma müde -
was macht sie da, du meine Güte:
Sie nimmt das Bein nicht mit ins Bett,
sie zieht es aus, ach ist das nett,
grad wie einen großen Schuh
und geht getrennt vom Bein zur Ruh.
Und schläft die Oma dann bei Nacht,
so hält das Bein bei ihr die Wacht,
steht aufrecht wie ein Zinnsoldat,
zum neuen Einsatz stets parat.
Ein guter Freund ist dieses Bein
und ist auch nur bei Nacht allein.
Denn morgens zieht sie´s wieder an,
damit sie richtig gehen kann
und wieder auf zwei Beinen steht
den ganzen Tag bis abends spät.
Mal ist es ab, mal ist es dran
ganz toll wie das die Oma kann!
sie zieht das Bein ganz einfach an
mit Hose, Strumpf und Schuh daran.
Und wollen beide ihre Ruh -
schwups ist es ab in einem Nu.
Die Oma und ihr neues Bein,
die wollen immer Freunde sein!
Von Dr. Günter Schmid
(mit freundlicher Erlaubnis in liebevoller Erinnerung an Gisela Schmid)